Heilkunst aus Fernost
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Heilkunst aus Fernost

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine jahrtausendealte Heilkunst, die sich großer Beliebtheit erfreut. Für Schlaganfall-Betroffene kann sie eine gute Ergänzung sein.

Die Ursprünge der chinesischen Medizin reichen mehr als 2.000 Jahre zurück. Im Lauf der Jahrhunderte wurde das Heilkunst-System stetig weiterentwickelt, stand Mitte des 19. Jahrhunderts aber fast vor dem Aus. Erst während der Regentschaft des ehemaligen chinesischen Staatspräsidenten Mao Tse-tung erwachte das Interesse an der alten Medizin zu neuem Leben. In dieser Phase entstand die Traditionelle Chinesische Medizin, die wir heute in der westlichen Welt kennen.

Qi, Yin Und Yang – Die Grundprinzipien

Die chinesische Medizin ist der Auffassung, dass Krankheiten durch eine Störung des Qi (sprich: Tschi) entstehen. Qi lässt sich mit Lebensenergie übersetzen. Sie fließt durch vorgegebene Bahnen – sogenannte Meridiane – und versorgt alle Organe des Körpers. Fließt sie ungestört, hält sie die beiden gegensätzlichen Pole Yin und Yang im Gleichgewicht. Ist die Zirkulation gestört, geraten Yin und Yang in ein Ungleichgewicht – es entstehen Beschwerden und Krankheiten. Damit das Qi wieder ungehindert von Kopf bis Fuß fließen kann, lokalisieren Anwender der TCM die Meridiane. Je nach Störung behandeln sie bestimmte Punkt durch spezielle Übungen und Behandlungsverfahren. Die Behandlungsmethoden werden als „fünf therapeutische Säulen“ bezeichnet und können einzeln oder in Kombination eingesetzt werden. Dazu zählen: Akupunktur, Arzneimitteltherapie, Diätetik, Qigong und Tai-Chi sowie Tuina (Massage).

Traditionelle Chinesische Medizin und Schlaganfall

Oft bleiben nach einem Schlaganfall Lähmungen, Sprach- und Gefühlsstörungen zurück. Die Traditionelle Chinesische Medizin kann hier eine Ergänzung zur Schulmedizin sein.

Bei Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen kommt vorzugsweise Akupunktur zum Einsatz. Dabei werden bestimmte Punkte des Körpers mit Akupunkturnadeln stimuliert. Die Wirkung beruht nach Angaben von Fachleuten auf der Ausschüttung von Endorphinen, Kortison und entzündungshemmenden Substanzen im Körper.

Qigong und Tai-Chi können als ergänzende Übungen zur Physiotherapie genutzt werden. Sie schulen die Konzentration, fördern den Gleichgewichtssinn, die Beweglichkeit und verbessern so das Körpergefühl.