Erstversorgung nach Schlaganfall - Bildgebende Diagnostik eines Kopfes

Akutversorgung - Schnelles Handeln rettet Lebensqualität

Die ersten Stunden nach einem Schlaganfall entscheiden über das Ausmaß der Zellschäden im Gehirn. Schnelles Handeln ist also wichtig, um Lebensqualität zu erhalten.

Bei Schlaganfall-Symptomen muss sofort der Rettungsdienst informiert werden. Erst in der Notaufnahme kann mit Sicherheit geklärt werden, ob die Patientin oder der Patient einen Schlaganfall erlitten hat und wie die weitere Behandlung erfolgen soll. Die zu versorgende Person mit einem akuten Schlaganfall wird idealerweise in einem Krankenhaus mit einer Spezialstation für Schlaganfall-Betroffene, einer Stroke Unit, behandelt.

Bildgebende Diagnostik bringt Klarheit

Der Schlaganfall wird in der Regel durch eine bildgebende Diagnostik wie

  • eine Computertomographie (CT) oder auch
  • eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes festgestellt.

Diese Untersuchungen sollten sofort nach Einlieferung in das Krankenhaus durchgeführt werden, denn jede Minute zählt.

In dieser Röntgenschichtaufnahme kann das ärztliche Fachpersonal schon zu Beginn zwischen einer Hirnblutung oder einem Hirninfarkt unterscheiden. Abhängig vom ermittelten Hauptgrund wird dann die weitere Therapie eingeleitet.

 

Wenn ein Schlaganfall auftritt, zählt jede Minute. Je länger die Durchblutung des Gehirns verringert oder unterbrochen ist, desto größer ist der Hirnschaden. Deshalb lautet der Leitspruch der Schlaganfall-Therapie: "Time is brain - Zeit ist Gehirn"



Wie wird ein Hirninfarkt behandelt?

Therapie eines Hirninfarktes

Bei einem Hirninfarkt (ischämischer Schlaganfall) geht es darum, die Durchblutung des betroffenen Gehirnbereichs – falls möglich – so schnell wie möglich wiederherzustellen.

  • Thrombolyse

Eine Methode ist die Thrombolyse (auch „Lyse“ abgekürzt). Dabei wird ein Medikament verabreicht, das das Gerinnsel auflösen soll, entweder über die Vene in den gesamten Körper oder mittels Katheter direkt in das verschlossene Gehirngefäß. Das Zeitfenster dafür ist eng, die Therapie sollte möglichst innerhalb von viereinhalb Stunden nach Auftreten der ersten Schlaganfall-Symptome beginnen. Die Behandlungserfolge sind am besten, je schneller mit der Therapie begonnen wird. Diese Lysetherapie ist nicht für alle Patientinnen und Patienten geeignet, zum Beispiel muss eine Blutung im Gehirn ausgeschlossen sein.

  • Thrombektomie

Eine weitere Methode ist die Thrombektomie. Sie wird bei größeren Blutgerinnseln eingesetzt. Ein Neuroradiologe entfernt dabei das Gerinnsel im Gehirn durch einen Katheter, den er in die Leiste der zu behandelnden Person einführt. Das Blutgerinnsel wird dabei durchstoßen und mit einer Art Mini-Käfig abgesaugt. Dieses Verfahren wird in größeren Schlaganfall-Zentren eingesetzt. Die Thrombektomie wird vor allem bei größeren Gerinnseln angewendet, die nicht allein durch Medikamente entfernt werden können. Das Verfahren kommt derzeit für etwa fünf bis zehn Prozent der Schlaganfall-Patienten in Betracht.



Wie wird eine Hirnblutung behandelt?

Therapie einer Hirnblutung

Bei einer Blutung stehen zwei Dinge im Vordergrund: Die Blutung – falls möglich und noch nicht von selbst geschehen – zum Stillstand zu bringen und Schädigungen durch das austretende Blut zu vermeiden.

Das entstehende Blutgerinnsel bei einer Hirnblutung verdrängt das umliegende Gewebe. Durch den daraus entstehenden Druck können noch gesunde Gehirnteile geschädigt werden. Dies kann für die Patientinnen und Patienten lebensbedrohlich werden. Zudem schädigen die im Blut enthaltenen Stoffe teilweise die Gehirnzellen. Daher kann es gerade bei größeren Blutungen nötig sein, das Blut durch eine Operation zu beseitigen.

Um den Druck auf das Gehirn zu reduzieren, kann eine Entfernung von Teilen des Schädelknochens erforderlich sein. Der entfernte Teil des Schädelknochens wird dann wieder eingesetzt, wenn sich die Schwellung zurückgebildet hat. Solche Eingriffe sind allerdings selten notwendig. Sie können ausschließlich in Kliniken mit einer Neurochirurgie vorgenommen werden, so dass in Einzelfällen eine Verlegung in eine andere Klinik notwendig ist.

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