Hilfsmittel als Unterstützung für Therapien

Hilfsmittel ermöglichen es, eine bestehende Behinderung auszugleichen oder abzumildern.

Was ist das Ziel der Verwendung von Hilfsmitteln?

Hilfsmittel ermöglichen es, eine bestehende Behinderung auszugleichen oder abzumildern. „Passive“ Orthesen, die der Lagerung dienen, helfen dabei, Folgeschäden zu vermeiden (Spastikentwicklung, Schmerzen, Einschränkung der Gelenke in ihrer Beweglichkeit). Es gibt wenige Orthesen, die als „aktive“ Therapiemittel zur Verbesserung der aktiven Bewegungsfähigkeit konzipiert und geeignet sind.

Welche unterstützenden Arm-Hilfsmittel gibt es?

  • Handgelenkslagerungsschiene (wird auch Hand-Orthese genannt):

Bewegungseinschränkungen der Hand und der Finger können durch Lähmungen entstehen. Handgelenksorthesen positionieren die Hand in eine neutrale funktionsgerechte Stellung. Zusätzlich kann eine Fingerauflage verwendet werden, um leichte Kontrakturen (=Gelenk-Versteifung) und einer Spastik vorzubeugen.

  • Lagerungskissen:

Eine weitere Möglichkeit zur Lagerung, die das Herabhängen eines schwer gelähmten Armes verhindert, ist die Nutzung eines Lagerungskissens. Alternativ kann für diese Lagerung auch ein Rollstuhltisch verwendet werden.

  • Orthesen mit funktioneller Elektrostimulation:

Noch relativ neu sind Orthesen mit einer sogenannten funktionellen Elektrostimulation. Sie kommen für Schlaganfall-Betroffene infrage, bei denen eine neutrale Stellung des Handgelenks möglich ist. Außerdem sollten sie so technikaffin sein, dass sie das Gerät alleine bedienen können. Mit dem Kopf kann die Funktion gesteuert werden, etwa das Öffnen und Schließen der Hand.

Welche unterstützenden Bein-Hilfsmittel gibt es?

  • Fußheberorthese (wird auch Personeusschiene/orthese genannt)

Wenn der Fuß, bedingt durch die Schwäche der Muskulatur, nicht nach oben gezogen oder nicht parallel zum Boden gehalten werden kann, handelt es sich um eine sogenannte Fußheberschwäche. Sie verhindert einen sicheren Auftritt und birgt das Risiko, schneller zu stürzen, weil der Fuß leicht an Unebenheiten des Bodens hängen bleibt. Hier kann eine Fußheberorthese hilfreich sein, die den Fuß sicher und flüssiger nach vorne bringt und das natürliche Gangbild unterstützt.

  • Orthesen mit funktioneller Elektrostimulation

Analog zur Hand kann auch bei einer Fußheberschwäche die funktionellen Elektrostimulation (FES) zum Einsatz kommen. Dabei wird das FES-System (in der Form einer Manschette) direkt unterhalb des Knies angesetzt. Das Gerät übernimmt die Rolle des Impulsgebers und sorgt damit für ein Anheben des Fußes.

Woher weiß ich, welches Hilfsmittel für mich geeignet ist?

Lassen Sie sich im Vorfeld von Ihrem Arzt, Ihren behandelnden Therapeutinnen und Therapeuten und/oder den geschulten Mitarbeitern eines Sanitätshauses beraten, um die Hilfsmittel zu finden, welche Ihren Bedürfnissen optimal entsprechen. Denn es gibt in diesem Bereich unzählige Produkte, die zwar ähnliche Funktionen haben, sich aber in Details unterscheiden.

Wie komme ich an ein Hilfsmittel?

Wenn Sie nach der Beratung wissen, welches Hilfsmittel Sie benötigen, kann Ihnen Ihr behandelnder Hausarzt das entsprechende Rezept ausstellen. Damit können Sie dann ins Sanitätshaus gehen. Das Sanitätshaus und/oder Sie reichen den Kostenvoranschlag für das Hilfsmittel bei der Krankenkasse ein: diese prüft den Anspruch und übernimmt möglicherweise die Kosten. Nach der Prüfung durch die Krankenkasse erhalten Sie im besten Fall eine Leistungszusage. Dann wird das Sanitätshaus wieder aktiv und versorgt Sie mit Ihrem Hilfsmittel. Zur Versorgung gehören die individuelle Anpassung, die Einweisung in den Gebrauch des Hilfsmittels sowie Reparaturarbeiten, wenn das Hilfsmittel mal defekt/kaputt sein sollte.

Wissenswertes

Weiterführende Informationen zum Thema Hilfsmittel im allgemeinen haben wir Ihnen hier zusammengestellt.