Einzelne Schlaganfälle können zu einem dementiellen Syndrom führen
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Demenz

Neueste Untersuchungen bestätigen, dass bereits einzelne Schlaganfälle in strategisch wichtigen Hirnregionen zu Gedächtnisstörungen und in seltenen Fällen zu einem dementiellen Syndrom führen können.

  • Woran erkenne ich eine Demenz?

Eine Demenz bringt in der Regel typische Anzeichen mit sich: Der Betroffene erinnert sich nicht mehr an Ereignisse oder Unterhaltungen, die erst kurze Zeit zurückliegen. Handlungen, die früher alltäglich waren, können nicht mehr ausgeführt werden, weil der Betroffene nicht mehr weiß, wie das geht. Die Konzentrations- und Orientierungsfähigkeiten lassen nach. Dazu sind unter anderem Bewegungsstörungen, Stimm- und Sprechauffälligkeiten sowie Stimmungsschwankungen ein Anzeichen von Demenz.

  • Wodurch entsteht eine Demenz?

Es gibt verschiedene Arten von Demenzerkrankungen. Alzheimer ist die wohl bekannteste Form der Demenz und schreitet langsam voran. Die zweithäufigste Ursache für Demenz ist die vaskuläre Demenz, wie sie nach Durchblutungsstörungen im Gehirn auftreten kann. Vor allem nach mehreren Schlaganfällen steigt die Wahrscheinlichkeit, an einer vaskulären Demenz zu erkranken, auf bis zu 40 Prozent an. Sie entwickelt sich nicht langsam und fortschreitend, sondern tritt unmittelbar nach den Schlaganfällen auf – und kann sich mit jedem weiteren Hirninfarkt verschlechtern.

  • Kann die Demenz unterschiedlich stark ausfallen?

Ob eine vaskuläre Demenz auftritt und wie stark diese ausgeprägt ist, hängt – wie bei anderen Schlaganfall-Folgen – von der betroffenen Hirnregion und dem Ausmaß der Schädigungen ab. Es muss dabei nicht zu einem großen Schlaganfall mit zahlreichen Auswirkungen kommen, sondern es kann sich auch um mehrere kleine Hirninfarkte handeln, die die Betroffenen kaum bemerken – außer in den kognitiven Einschränkungen.

Betroffene können:

  • sich Informationen nur sehr kurzfristig merken.
  • sich lange und komplexe Informationen nicht merken, weil sie ihre Aufmerksamkeit nur wenige Sekunden oder Minuten auf den Inhalt richten können.
  • Informationen / Erinnerungen, die lange zurückliegen, nicht mehr abrufen.
  • neue Informationen, die nach der Hirnschädigung aufgenommen wurden, nicht mehr richtig abrufen.
  • können sich Informationen, die für die Zukunftsplanung relevant sind (Termine, Erledigungen, Ereignisse), nicht merken.

 

  • Kann die Demenz sich zurückbilden?

Da die Gefahr einer vaskulären Demenz mit jedem Schlaganfall steigt, ist es vor allem wichtig, das Risiko weiterer Schlaganfälle durch eine gesunde Lebensweise zu verringern. Dazu gehört unter anderem eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und Nichtrauchen sowie gegebenenfalls die regelmäßige Einnahme verschriebener Medikamente. Ansonsten können gezielte Ergo- und Physiotherapie sowie Logopädie und Gedächtnistraining helfen, die Folgen zu mindern.

  • Kann eine Demenz weitere Folgen haben?

Eine vaskuläre Demenz verkürzt in vielen Fällen die Lebenserwartung, zum einen weil die Gefahr eines weiteren (schwereren) Schlaganfalls oder Herzinfarkts besteht, zum anderen, weil weitere Folgeerkrankungen auftreten können – etwa Lungenentzündungen durch Schluckstörungen.

Quellen:

  • Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
  • pflege.de