Regionalität, Menschlichkeit und Therapie – diese drei Dinge tauchen auffällig häufig in den Schilderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf, wenn sie über ihre Arbeit berichten. Die Klinik gehört zur Gruppe der ctt Reha-Fachkliniken GmbH, die Prägung des katholischen Trägers ist erkennbar.
"Klinik vor Ort"
„Wir sind die Rehaklinik vor Ort“, sagt Heiko Nebert, kommissarischer kaufmännischer Direktor. Die regionale Prägung zeigt sich nicht nur im Dialekt des Personals, sondern auch auf dem Teller des Mittagstisches. Wobei auch die pfälzische Kost alle notwendigen Diät-Regeln beherzigen kann. Gekocht wird noch in eigener Küche.
„Etwa 80 Prozent unserer Patienten haben einen Schlaganfall erlitten“, schätzt Privatdozent Dr. Dr. Bernhard Baier. Seit fünf Jahren leitet er die Neurologie und ist Ärztlicher Direktor der Klinik. Sicher trägt auch seine Doppelqualifikation – Baier ist Neurologe und Neuropsychologe – dazu bei, dass die Therapie besonders im Fokus der Rehabilitation in Bad Bergzabern steht.
Vorbereitung auf Zuhause
Die Klinik existiert seit 1996. Sie verfügt über 80 Betten in der Neurologie für Patienten in den Phasen C und D (weiterführende Rehabilitation). Einzugsgebiet ist hauptsächlich das südliche Rheinland-Pfalz, aber auch das Saarland und das benachbarte Baden-Württemberg zählen dazu. Neben der Neurologie führt das Haus eine Orthopädie und seit zwei Jahren auch eine geriatrische Abteilung.
Physiotherapie, Ergotherapie, Sprach- und Schlucktherapie und Neuropsychologie sind die großen therapeutischen Disziplinen im Haus. Spezielle Übungen führen die Therapeuten in zentralen Räumen durch. Die Ergotherapeuten bieten zum Beispiel ein Arm-Basis- und Arm-Fähigkeitstraining in ihrem Armlabor an. In der Trainingsküche bereiten sie ihre Patienten auf die Rückkehr in die eigene Wohnung vor. Und im Übungsbad entwickeln Patienten und ihre Angehörigen ein Gefühl dafür, ob die Rückkehr in die eigene Wohnung problemlos möglich ist oder Umbauen nötig sind. Neben zentralen Trainings- und Therapieräumen wie dem Bewegungsbad, das von vielen Patienten rege genutzt wird, verfügen die Therapeuten auf allen Stationen über Räumlichkeiten, so dass die Wege für Patienten meist kurz sind.
Der Besuch der medizinischen Trainingstherapie ist für die meisten Patienten harte Arbeit. Da kann jeder auch noch so kleine Trost helfen und etwas zur Motivation beitragen. In Bad Bergzabern etwa mag der Blick in die idyllische Parklandschaft während des Trainings die Qualen etwas lindern. Der Gerätepark wird gerade komplett ersetzt und technisch auf den neuesten Stand gebracht. Zukünftig sollen Patienten ihre Trainingsprogramme dann elektronisch bei sich tragen können, was auch die Möglichkeiten des gezielten Eigentrainings erweitert, natürlich immer unter therapeutischer Aufsicht
Fokus Schluckstörungen
Schluckstörungen treten nach einem Schlaganfall sehr häufig auf. Nicht immer werden sie bereits in der Akutklinik erkannt und vollständig diagnostiziert. Deshalb hat die Edith-Stein-Klinik auf diesem Gebiet einen besonderen Schwerpunkt entwickelt und die apparative Diagnostik in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Teilweise begleiten die Therapeuten ihre Patienten beim Essen, um unterschiedliche Kostformen zu testen. Auch die Anleitung Angehöriger spielt eine wichtige Rolle in ihrer Arbeit.
Neuropsychologische Funktionsstörungen sind in den vergangenen Jahren immer stärker in den Fokus der neurologischen Rehabilitation geraten. Die Edith-Stein-Fachklinik beschäftigt vier Neuropsychologen, die entsprechende Testungen mit den Patienten vornehmen und notwendige, therapeutische Schritte einleiten.
Eingebunden in den therapeutischen Prozess ist auch die Pflege. Die Klinik legt Wert auf eine aktivierende Pflege. Und für Angehörige ist das Pflegepersonal nicht nur erster Ansprechpartner im klinischen Alltag. Sie erhalten durch die Beratungen und Schulungen der Pflegekräfte auch das notwendige Rüstzeug, um die Patienten nach der Reha im häuslichen Umfeld weiter zu versorgen und zu fördern.
Schlaganfall-Hilfe für Sie unterwegs
„Welche Rehabilitationsklinik können Sie uns empfehlen?“ So lautet eine der häufigsten Fragen, die unseren Kolleginnen im Service- und Beratungszentrum gestellt wird. Als unabhängige, gemeinnützige Stiftung sind wir zur Neutralität verpflichtet und sprechen keine Empfehlungen aus. Jedoch erreichen uns aus unserem großen Selbsthilfe-Netzwerk viele Erfahrungsberichte von Patienten. Diesen Berichten gehen wir nach und besuchen Kliniken, in denen sich Mitglieder der Selbsthilfegruppen gut behandelt fühlten.
Die unabhängigen Berichte unserer Besuche können Sie regelmäßig in unserem Gesundheitsmagazin Thala und hier auf www.schlaganfall-hilfe.de lesen.