Umrüstung von Elektroautos
Die Dieseldebatte hat der Elektromobilität einen riesigen Schub gegeben. Für Fahrzeugumrüster ist diese Sparte aber noch relatives Neuland, der Umbau von E-Autos stellt ganz neue Anforderungen an sie. Doch die Anfragen von Kunden häufen sich. Auf der REHAB präsentierte Branchenführer PARAVAN die erste Umrüstung an einem BMW i3, ausgestattet mit Gasring und Einstiegshilfe. Neben den Chancen der Elektromobilität wollte PARAVAN „aber auch zeigen, wo im Moment die Grenzen des Machbaren liegen,“ so Marketingleiter Alexander Nerz. Die Bauweise von Elektrofahrzeugen macht einen barrierefreien Einstieg über Lift oder Verladerampe kompliziert, denn die Akkus der Wagen liegen im Boden. Genau dort müssen die Umrüster Änderungen an Karosserie oder Unterboden vornehmen. Noch tüfteln sie an zukunftsweisenden Lösungen.
Zu zweit auf dem Dreirad
Harald Teismann, Geschäftsführer der Gütersloher Fahrradfirma Wulfhorst, präsentierte auf der Messe unter anderem das DUO Novum. Das Dreirad-Tandem, ein Eigenbau der Firma, gibt es wahlweise für Kinder oder Erwachsene als Pedelec, also mit Elektrounterstützung. Schalten, Bremsen und Lenken können auf den hinteren Fahrer gestellt werden, so dass Vordermann oder –frau entspannt die Umgebung genießen kann. Ob der vordere Fahrer mittreten muss oder nicht, kann ebenfalls über die Schaltung eingestellt werden. Rund 5.600 Euro kostet das Rad.
Beratung bei Pflegeplatzsuche
Der Karlsruher Makler Hagen Frenzl ist ein geschäftstüchtiger Mensch. Rund zwei Jahre hat er sich in die Pflegethematik eingearbeitet, dann hat er die Pflegeplatzsuche mit in sein Leistungsspektrum aufgenommen, „als erster und einziger Makler bisher“, sagt er. Frenzl wundert sich selbst, weshalb nicht schon mehr seiner Kollegen auf diese Idee gekommen sind. Kunden, die für sich oder einen Angehörigen einen Pflegeplatz suchen, berät er gegen eine Schutzgebühr von 49 Euro. Kommt es zur Vermittlung, wird die Gebühr auf seine Provision – eine Monatsmiete – angerechnet. Das Geschäft läuft, die demographische Entwicklung spielt ihm in die Karten. Frenzl beschränkt sein Angebot bisher auf die Region Karlsruhe, wo er sich auskennt. Gut möglich aber, dass dieses Modell schon bald in anderen Regionen Nachahmer findet.
Die Federung im Rad
Der israelische Radhersteller Softwheel will das Rollstuhlfahren komfortabler machen. Die Entwickler aus Tel Aviv haben sich ein Rad patentieren lassen, das die Federung bereits integriert hat durch drei Federungsarme. Die Radfelge bleibt immer starr, während die Radfederung und die Radnabe nur bei Bedarf – bei einem Hindernis oder auf unebenem Gelände – die Stöße abdämpft. Im Ergebnis werden weniger Vibrationen auf den Fahrer übertragen, Nacken- und Rückenschmerzen sollten reduziert wird. Ihre Innovation bauen die Israelis auch für Fahrräder.
Neuer Stehrollstuhl
Neben der Autoumrüstung hat sich PARAVAN auch im Bereich der Elektrorollstühle einen Namen gemacht. In Karlsruhe präsentierten die Schwaben eine Neuentwicklung, den PR 40 - ein Elektro-Stehrollstuhl mit Steh-, Liege- und Kantelungsfunktion. Mit einem Preis von 23.500 Euro ist die Basis-Version vergleichsweise günstig. Darüber hinaus bietet das Unternehmen zahlreiche individuelle Anpassungen oder Erweiterungen sowie einen 24-Stunden Ersatzteil-Service an.
Hirnleistungstraining zu Hause
Ergokontor aus Bad Schussenried stellte auf der Messe eine Fülle von neuropsychologischen Therapieprogrammen für das Heimtraining vor. Die Programme sollen je nach Schädigung Reaktion, Konzentration, Wahrnehmung, Gedächtnis, Planungsverhalten oder das Gesichtsfeld trainieren. Mit Preisen zwischen 50 und 100 Euro ist die Software erschwinglich. Eine Beratung bei der Anschaffung wird empfohlen, entweder durch niedergelassene Ergotherapeuten oder Neuropsychologen oder durch Ergokontor selbst.
Qualifizierte Hilfsmittelberatung
Eine wichtige Erkenntnis setzt sich mehr und mehr durch: Mit der Entwicklung neuer Hilfsmittel allein ist es nicht getan. Hilfsmittel müssen die Patienten auch bedarfsgerecht erreichen. Die Hilfsmittelversorgung ist „aufgrund der Faktoren Zeit, Kosten und Ausbildung meist nicht unproblematisch“, sagt Thomas Hildenbrand, Geschäftsführer des Reha-Netzwerks ROLLETS. „Wenn Fachhändler an einem Tag 15 Auslieferungen beziehungsweise Anpassungen von Hilfsmitteln haben, bleibt ihnen kaum Zeit für eine individuelle Einweisung und Beratung des Patienten.“ Auf der REHAB bot er Intensiv-Workshops für Sanitätshausmitarbeiter, Pflegekräfte und Ärzte an.