Vorhofflimmern als häufige Schlaganfall-Ursache
Die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern zählt zu den häufigsten Schlaganfall-Ursachen. Durch eine Störung des so genannten Sinusknotens schlägt das Herz fehlerhaft. Weil das Blut länger als gewöhnlich in den Herzvorhöfen steht, kann es zur Gerinnung – zur „Klumpenbildung“ – kommen. Ausgeschwemmt mit dem Blutkreislauf, können diese Gerinnsel dann ein Gefäß im Gehirn verschließen und einen Schlaganfall verursachen.
Medikamentöse Blutverdünner als Therapie
Wird die Krankheit diagnostiziert, lässt sich ein Schlaganfall oft durch eine medikamentöse „Blutverdünnung“ verhindern. Das Problem: Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie Vorhofflimmern haben, weil es häufig keine spezifischen Symptome verursacht. Wissenschaftler und Ärzte suchen deshalb seit langem nach wirksamen Methoden, Vorhofflimmern im frühen Stadium festzustellen.
Mit einem Schnelltest Vorhofflimmern im frühen Stadium feststellen
Die Uniklinik Aachen hat nun in der Stadt und der Region Aachen eine Studie in Kooperation mit den Apotheken vor Ort durchgeführt. In 90 Apotheken wurden Kunden, die älter als 60 Jahre waren, angesprochen, ob sie sich einem freiwilligen Test unterziehen möchten. Getestet wurden sie mit einen so genannten EKG-Stick, den die Probanden eine Minute lang festhalten mussten. Ergebnis: Unter den gut 7.000 Teilnehmern wurden 256 identifiziert, die ein bisher nicht diagnostiziertes Vorhofflimmern hatten, das entspricht rund vier Prozent.
In Zukunft soll die Studie auf weitere Städte ausgeweitet werden. Mit flächendeckenden Schnelltests in Apotheken ließen sich möglicherweise nicht nur viele Schlaganfälle verhindern, sondern auch Gesundheitskosten sparen. Gesundheitsökonomen haben schon vor Jahren ausgerechnet, dass ein Schlaganfall durchschnittlich Kosten in Höhe von 43.000 Euro verursacht. Dieser Betrag dürfte inzwischen deutlich gestiegen sein.