Nach zwei Jahren Corona-bedingter Absage präsentierten Ausstellende aus 38 Nationen Innovationen und Klassiker aus Bereichen wie Alltagshilfen, barrierefreiem Wohnen, Ergo- und Physiotherapie oder Mobilität. Wir haben uns umgesehen und stellen eine kleine Auswahl interessanter Neuheiten vor.
Für einen aktiven Lebensstil
Mit dem Exopulse Mollii Suit präsentierte Orthopädie-Technik-Experte Ottobock sicherlich eines der Messe-Highlights für Betroffene mit neurologischen Erkrankungen. Der Ganzkörper-Neuromodulationsanzug kann mit seinen 58 integrierten Elektroden elektrische Signale an 40 wichtige Muskelgruppen im ganzen Körper senden. So sollen Spastiken und Schmerzen reduziert und eine bessere Bewegungsqualität erreicht werden. Erhältlich ist der Anzug ab Größe 104 für Kinder bis hin zu Größe 5XL für Erwachsene.
Barrierefreies Wohnen
Die Firma Roth war mit einigen Ergänzungen für ihre bekannten mobilen Handgriffe Mobeli auf der REHACARE vertreten. So ist seit diesem Jahr unter anderem eine Kipphebelverlängerung auf dem Markt, die das Versetzen der Griffe deutlich vereinfachen soll. Außerdem präsentierte das Unternehmen seine neuen Schrägfront-Spiegelschränke. Die neun Grad Neigung der Spiegelfläche ermöglicht es Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern, sich im Badezimmer vollständig betrachten zu können. Die Schränke sind aus robustem Aluminium gefertigt und lassen sich individuell zusammenstellen. So gibt es ein- oder mehrtürige Modelle und es sind verschiedene Farben und Einlegeböden erhältlich. Zudem können die Schränke mit Steckdosen und Beleuchtung ausgestattet werden. Preislich starten sie bei 580 Euro.
Motiviert trainieren
Mit Musik geht alles leichter, hieß es am Stand des Unternehmens medica Medizintechnik. Die etablierten THERA-Trainer-Geräte lassen sich ab sofort mit dem System THERA-music ergänzen. Durch das Bewegungstraining an den Geräten, egal ob für Arm oder Bein, steuern die Patientinnen und Patienten die Musik: Je aktiver sie sind, desto voller wird der Sound und es kommen mehr Instrumente hinzu. Als weitere Neuheit stellte medica Medizintechnik auf der Messe den THERA-Trainer senso vor. Er kombiniert Bewegungs- und Denkaufgaben miteinander. Die Übungen kommen dabei in Form kleiner Spiele daher und fordern von den TrainierendenBewegungen wie Schritte oder Gewichtsverlagerungen. Auf diese Weise soll die kognitiv-physische Leistungsfähigkeit, die für alltägliche Aktivitäten wie Gehen oder Treppe steigen benötigt wird, verbessert werden.
Neues Therapie-Gerät in der Entwicklung
Eine weitere Neuheit für den Therapie-Bereich präsentierte Motion Solution (moso) mit der MotionStage. Dabei handelt es sich um eine bewegliche Platte, die eine variierende schiefe Ebene bildet. Ihre fließenden und millimetergenauen Bewegungen eignen sich dabei für Steh- und Gleichgewichtsübungen in der Physio- und Ergotherapie. Bei dem auf der REHACARE vorgestellten Modell handelt es sich noch um einen Prototyp. Im Frühjahr oder Sommer 2023 soll das Gerät dann auf den Markt kommen.
Bewährte Produkte aus neuer Hand
Auch das Thema Mobilität war auf der REHACARE präsent. Die Firma handicap mobil aus Nieder-Olm in Rheinland-Pfalz zeigte ihr erweitertes Sortiment. Seit Ende des Jahres 2021 führt das Fachunternehmen für behindertengerechte Fahrzeugumrüstung die Produkte der insolventen Firma Petri + Lehr. Somit sind die Handbediengeräte MultimaPRO und MultimaEVO sowie der Multifunktionsdrehknopf MFD Touch wieder erhältlich.
Zurück aufs Rad
Für Schlaganfall-Betroffene, die sich eine Rückkehr in den Fahrradsattel wünschen, präsentierte der Spezialräder-Hersteller Hase Bikes mehrere kleine Neuheiten auf der REHACARE. So sind für Liegeräder ein neuer Sitz und eine neue Kopfstütze im Sortiment. Beide Produkte lassen sich individuell einstellen und versprechen den Fahrerinnen und Fahrern eine größere Stabilität. Außerdem zeigte das Waltroper Unternehmen eine Blinkanlage und ein neues Motorsystem, das gehandicapten Radlerinnen und Radlern das schwierige Anfahren erleichtern soll.