Patientenleitlinie zum ischämischen Schlaganfall erschienen

Patienten-Leitlinie zum ischämischen Schlaganfall erschienen

Im letzten Jahr erschien die neue ärztliche Leitlinie zur Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls. Erstmals gibt es nun auch eine Patienten-Version der Leitlinie. Sie richtet sich an Betroffene und ihre Angehörigen.

Die Patienten-Leitlinie thematisiert leicht verständlich die wichtigsten Aspekte bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem akuten ischämischen Schlaganfall. Ursache eines ischämischen Schlaganfalls ist ein Gefäßverschluss im Gehirn. Als akut gilt ein Schlaganfall während den ersten 48 Stunden nach Beginn der Symptome.

Unterstützung für die Arzt-Patienten-Kommunikation

"Patienten-Leitlinien dienen auch dazu, die Arzt-Patienten-Beziehungen und speziell die Kommunikation zu erleichtern und zu unterstützen", berichtet Dr. Markus Wagner, der für die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe an der neuen Leitlinie mitgearbeitet hat. "Deshalb ist es so wichtig, dass die Fachgesellschaften begleitend zu den einzelnen Leitlinien aussagekräftige und gut verständliche Informationstexte für Patienten und Angehörige erstellen."

Stroke Units empfohlen

Die Patienten-Leitlinie erläutert typische Schlaganfall-Symptome und stellt Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten vor. Ein kleines Wörterbuch erklärt Fachbegriffe rund um den Schlaganfall. Die wichtigste Empfehlung der Leitlinie: Alle Schlaganfall-Betroffenen sollten auf einer sogenannten Stroke Unit, einer Schlaganfall-Spezialstation, behandelt werden.

Bei Symptomen immer den Notruf wählen

Besteht der Verdacht eines Schlaganfalls, empfiehlt die Patienten-Leitlinie den FAST-Test. Mit diesem kann jeder die häufigsten Schlaganfall-Symptome schnell und einfach überprüfen. Das ist wichtig, da jeder Schlaganfall ein Notfall ist und sofort behandelt werden muss. Und wenn die Symptome von allein wieder verschwinden? Auch dann sollte sofort der Notruf gewählt werden. Denn die Beschwerden können auf einen kleinen Schlaganfall, eine sogenannte Transitorische Ischämische Attacke (TIA), hinweisen. Eine TIA kann Vorbote für einen Schlaganfall mit schlimmeren Folgen sein.

Von Patienten für Patienten

Die Leitlinie zur Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls entstand in Zusammenarbeit von 15 Fachgesellschaften unter Leitung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG). Auch die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe beteiligte sich. Damit die Patienten-Version auch für medizinische Laien gut verständlich ist, haben Mitglieder des Patientenrates der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg die Autorinnen und Autoren unterstützt.