Schlaganfall. Mit 38 Jahren.
Es ist der Tag, den Dunja Delker nicht mehr vergisst: der 14. Februar 2015. Es ist das Datum, an dem sie ins Krankenhaus eingeliefert wird. Diagnose: Schlaganfall. Mit 38 Jahren. Am Morgen nach Weiberfastnacht wacht Dunja mit starken Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit auf. „Ich hatte nur wenig getrunken“, sagt sie. Trotzdem schiebt sie ihr Unwohlsein auf den Alkohol und redet sich ein: „Mensch, du wirst alt, du kannst nichts mehr ab.“
Die zweifache Mutter schleppt sich durch den Tag. Am nächsten Morgen geht nichts mehr. „Es war dann so schlimm, dass ich gar nicht aufstehen konnte“, erinnert sich Dunja. Als sie aus dem Bett steigt, fällt sie plötzlich um und krabbelt auf allen Vieren zur Toilette. Ihr Mann ruft gedankenschnell den Krankenwagen. „Als die Rettungskräfte ankamen, war ihnen eigentlich schon klar, dass ich einen Schlaganfall hab“, erzählt sie. Dann geht alles schnell. Dunja wird in die nächste Stroke Unit – eine Spezial-Klinik mit Schlaganfallstation – gefahren. Im Sankt Elisabeth Hospital in Gütersloh erhält sie die dringend notwendige medizinische Behandlung.
Die inzwischen 45-jährige gehörte nicht zur Risikogruppe. Sie machte Sport, rauchte nicht und trank nur selten Alkohol. Dennoch traf sie der Schlag. Folgeschäden sind kaum geblieben. „Ich hab‘ großes Glück gehabt“, gibt Dunja zu. Heute, sieben Jahre nach dem Schlaganfall, tritt nur noch ein Kribbeln in der rechten Körperhälfte auf, wenn sie sich zu viel zumutet. Aber damit kommt die Online-Redakteurin aus Gütersloh gut zurecht.
Andere Risikofaktoren bei Frauen
Die meisten Risikofaktoren betreffen Frauen und Männer gleichermaßen. Dazu zählen unter anderem Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Diabetes mellitus und Rauchen. Es gibt jedoch bestimmte Faktoren, die besonders bei Frauen einen Schlaganfall begünstigen können. Hierzu zählen beispielsweise Herzrhythmusstörungen, wie Vorhofflimmern, also ein unregelmäßiger Herzschlag, oder Migräne mit Aura. Dies sind Kopfschmerzen, bei denen sich die Schmerzphase durch bestimmte Sinnesstörungen (Aura) ankündigt. Auch die Schwangerschaft kann das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden erhöhen, genauso wie die Einnahme von Hormonpräparaten wie der „Pille“.
Vorboten bei Frauen teilweise nicht eindeutig
Neben den klassischen Anzeichen für einen Schlaganfall, wie Taubheit, Sprach- und Sehstörungen, können bei Frauen auch untypische Symptome auftreten, die häufig unterschätzt und nicht richtig gedeutet werden. Hierzu zählen unter anderem Glieder- und Gelenkschmerzen, Schluckbeschwerden, Atemnot und Kurzatmigkeit, Krämpfe, Schwächeanfälle oder Ohnmacht. Manche dieser unspezifischen Symptome lassen sich auf Alltägliches zurückführen, beispielsweise auf mangelnden Schlaf, übermäßigen Stress oder starke Kopfschmerzen. Wird der Schlaganfall als solcher nicht rechtzeitig erkannt, geht für die Betroffenen wertvolle Zeit verloren, bis sie angemessen behandelt werden. Darum gilt immer: Beim kleinsten Verdacht auf Schlaganfall sofort die 112 wählen!
Nähere Informationen zu Risiken, Anzeichen und Möglichkeiten zur Vorbeugung gibt es in der Broschüre "Schlaganfälle bei Frauen" an der die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe mitgewirkt hat.
Sie ist kostenlos bei uns bestellbar.