Was macht ein Schlaganfall-Helfer?
Viele Betroffene sind nach ihrer Entlassung aus der Klinik orientierungslos. Sie haben niemanden für ihre Fragen, verstehen ihre Krankheit und die Medikation nicht. Zu Hause benötigen sie nach dem Schlaganfall viel Unterstützung. Ehrenamtliche Schlaganfall-Helferinnen und -Helfer stehen den Betroffenen deshalb im Alltag zur Seite. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Betroffenen und ihre Angehörigen im Alltag individuell zu begleiten und zu unterstützen. Sie können zum Beispiel Kontakte zu Informationsstellen knüpfen, beim Ausfüllen von Formularen helfen, Telefonate führen oder zu Arztterminen begleiten – je nachdem, welche Tätigkeiten individuell vereinbart werden. Als Vertrauensperson und stetiger Begleiter fördern sie die Selbstständigkeit, helfen bei der Krankheitsbewältigung und beugen sozialer Isolation vor.
Wer sich für die Tätigkeit interessiert, kann bei einem Kooperationspartner in seiner Region eine Schulung absolvieren.
Sollte es keinen Kooperationspartner vor Ort geben, kann auch eine Online-Schulung absolviert werden, die einen ersten Einblick in die Thematik liefert. Nach erfolgreichem Abschluss kann Kontakt mit der Stiftung aufgenommen werden, um zu schauen welche Möglichkeiten es gibt.
Schulung zur Kommunikation
Die Kommunikation mit Schlaganfall-Betroffenen und ihren Angehörigen kann mitunter herausfordernd sein. Zum Beispiel, wenn eine Sprachstörung vorliegt, der Schlaganfall noch frisch ist oder es Spannungen in der Familie gibt. Gerade in solchen Situationen sind viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl gefragt. Und es gilt, die richtigen Worte zu finden. Damit das gelingt, haben sich jetzt 18 Schlaganfall-Helferinnen und -Helfer aus ganz Deutschland digital zu einem Online-Seminar für die Kommunikation mit Schlaganfall-Betroffenen und ihren Angehörigen getroffen.
Die erfahrene Kommunikations-Beraterin Julia Kamleiter vermittelte den Teilnehmenden, neben den Grundlagen einer gelungenen Kommunikation auch, wie man Angehörige kommunikativ in die Versorgung der Betroffenen einbindet. Zudem vermittelte die Expertin Techniken, wie man auch mit schwierigen Situationen gekonnt umgeht und eine gewisse „Distanz“ waren kann. Dazu gab die Bayreutherin den Teilnehmenden zahlreiche praktische Tipps an die Hand und zeigte anhand der von den Teilnehmern geschilderten Situationen Lösungsmöglichkeiten für konkrete Situationen auf. „Einige der Tipps konnte der eine oder andere Teilnehmer bereits umsetzen“, freut sich Frederike Prisett, Projektmitarbeiterin bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Regelmäßig frischen die Schlaganfall-Helfer ihr Wissen in verschiedenen Schulungen auf. „Mit dem jetzigen Seminar bieten wir den Helfern einen echten Mehrwert“, so Prisett.
Gelungenes Seminar
In der Abschlussrunde wurde deutlich: Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. „Das Feedback war durch die Bank positiv. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bereits nach einer Wiederholung gefragt“, erklärt Frederike Prisett. Die Kommunikations-Beraterin Julia Kamleiter zog mit Blick auf die Teilnehmenden ebenfalls ein positives Fazit: „Die Kommunikation ist immer ein Unikat. Ich glaube, jeder Teilnehmende konnte mindestens einen Aspekt für sich mitnehmen und wenn dieser dann den jeweiligen Alltag ein wenig leichter macht, ist das der Sinn meines Tuns“, resümierte sie.
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