Ein ischämischer Schlaganfall entsteht durch einen Gefäßverschluss im Gehirn, zum Beispiel durch ein Blutgerinnsel. Reicht eine Therapie mit Medikamenten nicht aus, um dieses Blutgerinnsel aufzulösen, kann die Thrombektomie weiterhelfen. Dabei entfernt eine Neuroradiologin oder ein Neuroradiologe mithilfe eines Katheters das Blutgerinnsel. So wird das Gehirn schnell wieder vollständig durchblutet, was die durch den Schlaganfall verursachten körperlichen Einschränkungen verringern kann.
Weniger starke Behinderungen
Bisher erhalten aber nur Betroffene mit einem kleinen bis mittelgroßen Schlaganfall eine Thrombektomie. Denn bei größeren Schlaganfällen befürchten Ärztinnen und Ärzte, mit der Behandlungsmethode vermehrt schwere Hirnblutungen auszulösen. Im letzten Jahr konnte eine erste Studie jedoch nachweisen, dass auch Patientinnen und Patienten mit einem größeren Schlaganfall von der Thrombektomie profitieren. Zu vermehrten Hirnblutungen kam es dabei nicht. Nun bestätigen zwei weitere Untersuchungen: Die Thrombektomie reduziert auch bei Betroffenen mit großem Schlaganfall das Ausmaß der Behinderung. Ein Experte rät jedoch, Betroffene und ihre Angehörigen über mögliche Komplikationen des Verfahrens aufzuklären, schreibt das Deutsche Ärzteblatt.
Quellen:
Amrou Sarraj, Ameer E. Hassan Michael G. Abraham, et al. Trial of Endovascular Thrombectomy for Large Ischemic Strokes. The New England Journal of Medicine. Published online February 10, 2023. DOI: 10.1056/NEJMoa2214403
Xiaochuan Huo, Gaoting Ma, Xu Tong, et al. Trial of Endovascular Therapy for Acute Ischemic Stroke with Large Infarct. The New England Journal of Medicine. Published online February 10, 2023. DOI: 10.1056/NEJMoa2213379
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