Nächtliche Hitze erhöht Schlaganfall-Risiko
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Nächtliche Hitze erhöht Schlaganfall-Risiko

Forschende haben herausgefunden, dass es in Nächten mit sehr heißen Temperaturen zu mehr Schlaganfällen kommt. Das Schlaganfall-Risiko sei dann um sieben Prozent erhöht. Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig Hitzeschutzmaßnahmen zur Vermeidung von Schlaganfällen sind.

Für die Studie haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Temperatur und Anzahl der Schlaganfälle in den letzten 15 Jahren in der Region Augsburg ausgewertet. Dabei zeigte sich auch: Die Anzahl der Hitzenächte hat in den vergangenen Jahren zugenommen, berichtet das Deutsche Ärzteblatt.

Frauen und ältere Menschen besonders gefährdet

Das erhöhte Schlaganfall-Risiko bei nächtlicher Hitze gilt sowohl für ischämische Schlaganfälle (Hirninfarkt) als auch für TIAs („kleine“ Schlaganfälle). Für hämorrhagische Schlaganfälle (Hirnblutung) ließ sich der Zusammenhang nicht nachweisen.

 

Besonders gefährdet seien ältere Menschen ab 65 Jahren und Frauen, doch auch bei jüngeren und Männern steigt das Schlaganfall-Risiko in besonders warmen Nächten. Eine weitere Erkenntnis der Forschenden: Zu den meisten durch nächtliche Hitze verursachten Schlaganfälle kommt es innerhalb der ersten 48 Stunden nach Anstieg der Temperaturen.

Flüssigkeitsmangel und gestörter Schlaf als Ursache

Für das erhöhte Schlaganfall-Risiko bei nächtlicher Hitze machen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

  • zum einen die Dehydrierung, also den Flüssigkeitsmangel des Körpers, während der Nacht verantwortlich.
  • Zum anderen störe die Hitze den Schlaf und die tageszeitliche Regulation der Körpertemperatur. Das beeinflusse die Regeneration des Gehirns, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie.

 

 

 

Quelle:

  • Cheng He, Susanne Breitner, Siqi Zhang, Veronika Huber, Markus Naumann, Claudia Traidl-Hoffmann, Gertrud Hammel, Annette Peters, Michael Ertl, Alexandra Schneider, Nocturnal heat exposure and stroke risk, European Heart Journal, 2024; ehae277, doi.org/10.1093/eurheartj/ehae277