Neurorehabilitation - an einem besonderen Ort in grüner Lage
Wer qualifizierte Neurorehabilitation in einem besonderen Ambiente sucht, wird das nicht zwangsläufig in Berlin erwarten. Doch die Medical Park Klinik Humboldtmühle im Norden der Stadt ist ein besonderer Ort, in grüner Lage am Ufer des Tegeler Sees. Geschichtsträchtig ist das Gelände dazu: Im Garten des benachbarten Schlosses Tegel liegen Alexander und Wilhelm von Humboldt begraben.
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Ein Krankenhaus mit Hotelcharakter
Noch nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in der Humboldtmühle gemahlen. Dann entstand dort ein Hotel. Das Ambiente der Rezeption erinnert noch heute daran, auch die Freundlichkeit des Personals. Hotelcharakter strahlt selbst das Restaurant aus. Stilvolles Ambiente begegnet den Besucherinnen und Besuchern, Speisekarten stehen auf dekorierten Tischen, drei Tageszeitungen liegen aus. Nichts erinnert an ein Krankenhaus, doch seit 2007 beherbergt der Gebäudekomplex eine neurologische und eine orthopädische Rehabilitationsklinik.
Freundlichkeit ist unser Konzept.
Sie sei Teil der Unternehmenskultur, auch innerhalb der Belegschaft begegne man einander berufsübergreifend auf Augenhöhe. Ebinger ist nicht nur Mediziner, er promovierte auch in Philosophie. Ihm ist wichtig, seine Patienten ganzheitlich zu betrachten, sie nicht auf ihr Defizit zu reduzieren, auch wenn die Schlaganfall-Folgen bei der Aufnahme natürlich im Vordergrund stehen. Alle therapeutischen Disziplinen beraten zunächst gemeinsam, welchen Bedarf ein neuer Patient oder eine neue Patientin hat.
Ein Bild vom perfekten Tag
An diesem Prozess werden die Betroffenen jedoch auf recht ungewöhnliche Weise beteiligt. „Wir bitten die Patienten, ein Bild ihres perfekten Tags zu zeichnen,“ sagt Ebinger schmunzelnd. Viele seien zunächst irritiert, doch die Maßnahme hat Methode: Wissenschaftliche Studien belegen, dass sie effektiver ist als ein Gespräch. Die Patientinnen und Patienten müssen sich intensiv auseinandersetzen mit dem, was ihnen wirklich wichtig ist im Leben. Erst danach werden die Therapieziele formuliert.
Betroffene brauchen ihre Ruhephasen
Über 130 Plätze verfügt die neurologische Klinik. Sie sind begehrt, das belegt die Warteliste. Etwa die Hälfte der Patientinnen und Patienten hat einen Schlaganfall erlitten. Ihre Behandlung umfasst je nach individuellem Bedarf – alle gängigen Therapiedisziplinen wie Physiotherapie und Sporttherapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie und Diätberatung. Die Therapiedichte ist hoch. Auch samstags ist medizinische Trainingstherapie oder die Teilnahme an einer Schwimmgruppe im Therapie-Schwimmbad möglich. Freiwillige Angebote wohlgemerkt, denn Martin Ebinger ist kein Anhänger der einfachen Formel „Viel hilft viel“. Schließlich hätten die Betroffenen auch im Alltag Feierabende und Wochenenden. „Sie brauchen ihre Ruhephasen“, sagt er.
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Vorbereitung auf den Alltag
Im ärztlichen Team der Klinik arbeitet auch ein Kardiologe, eine intensive internistische Diagnostik ist Teil der Behandlung. Das erhöhe den Sicherheitsaspekt für die Patientinnen und Patienten. Ein Großteil von ihnen stammt aus Berlin oder dem angrenzenden Brandenburg, doch auch aus ferneren Regionen und vereinzelt aus dem Ausland kommen Schlaganfall-Betroffene zur Rehabilitation in die Klinik.
Was sie benötigen, um möglichst selbstständig ihren Alltag bestreiten zu können, erlernen sie mit ihren Ergotherapeutinnen und -therapeuten auch im sogenannten ADL-Parcours. ADL ist die englische Abkürzung für die Aktivitäten des täglichen Lebens. Auf dem Parcours begegnen die Patienten beispielsweise:
- einem Pkw, bei dem sie das Ein- und Aussteigen üben können.
- Sogar betanken lässt sich der Wagen, eine ausgemusterte Zapfsäule ist fest installiert.
- Und ein simuliertes Ladengeschäft mit Einkaufswagen, Regalen und einer Kasse ermöglicht ein Einkaufstraining.
Neurologische Rehabilitation ist harte Arbeit für die Betroffenen. Wohlfühlen ist vielleicht gerade deshalb besonders wichtig...
Schlaganfall-Hilfe für Sie unterwegs
„Welche Rehabilitationsklinik können Sie uns empfehlen?“ So lautet eine der häufigsten Fragen, die unseren Kolleginnen im Service- und Beratungszentrum gestellt wird. Als unabhängige, gemeinnützige Stiftung sind wir zur Neutralität verpflichtet und sprechen keine Empfehlungen aus. Jedoch erreichen uns aus unserem großen Selbsthilfe-Netzwerk viele Erfahrungsberichte von Patienten. Diesen Berichten gehen wir nach und besuchen Kliniken, in denen sich Mitglieder der Selbsthilfegruppen gut behandelt fühlten.
Die unabhängigen Berichte unserer Besuche können Sie regelmäßig in unserem Gesundheitsmagazin Thala und hier auf www.schlaganfall-hilfe.de lesen.
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