So kann Reha gelingen im Emsland
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So kann Reha gelingen

Im Emsland gibt es weites Grün, plattdeutschen Schnack und große Kreuzfahrtschiffe. Doch viele kommen wegen der neurologischen Rehabilitation hierher.

Die gesamte klinische Versorgungskette des Schlaganfalls

Vom akuten Schlaganfall bis zur Anschlussheilbehandlung, die Mediclin Hedon Klinik Lingen deckt die gesamte klinische Versorgungskette des Schlaganfalls ab. Seit 1994 gibt es die Klinik im Emsland. Ihr Kerneinzugsgebiet reicht von der Nordsee bis ins Ruhrgebiet. Doch auch Patientin­nen und Patienten aus anderen Teilen Deutschlands und den nahen Nieder­landen kommen nach Lingen.  

 

Die Hedon Klinik ist gefragt bei Zu­weisenden und Patienten. Mehr als 2.000 Anfragen gingen im vergangenen Jahr allein für die Reha-Phasen C (wei­terführende Rehabilitation) und D (An­schlussheilbehandlung) ein, gut 1.000 davon konnte die Klinik aufnehmen. Der Schlaganfall ist das mit Abstand häufigste Krankheitsbild, er macht allein achtzig Prozent aus. 

 

Herr M. macht große Fortschritte

Auch Herr M. aus Papenburg ist we­gen seines Schlaganfalls hierher ge­kommen. Gerade erst war er mit sei­ner Frau in ein ebenerdiges Haus umgezogen. Dass der 72-Jährige die barrierefreie Umgebung so schnell brauchen würde, damit hatten die bei­den nicht gerechnet. Im November 2024 erlitt er einen Schlaganfall, der leider zu spät erkannt wurde. Jetzt sitzt der sportliche Mann im Rollstuhl, ist linksseitig gelähmt und kämpft mit ei­ner Einschränkung des Gesichtsfeldes.  

 

„Aber ich bin hier gut aufgenommen worden“, freut sich Herr M., der trotz sei­ner Erkrankung optimistisch nach vorn blickt.

Die Therapeuten arbeiten inten­siv mit mir, ich mache große Fortschrit­te.
Herr M.

Sein Ziel: Er will wieder so selbst­ständig wie möglich werden und am liebsten wieder Auto fahren können. Die Klinik arbeitet mit ihm daran. Sie bietet ein computergestütztes Sehtraining, das dabei helfen könnte.  

Therapie ist so wichtig

In der Rehabilitation sind wir Ärzte eher das Beiwerk.
Dr. Michael Annas

Der Neurologe lacht, doch schnell wird deutlich: So scherzhaft ist seine Bemer­kung gar nicht gemeint. Der Chefarzt der Rehabilitation weiß es zu schätzen, wie groß der Anteil der Therapeutinnen und Therapeuten am Rehabilitationserfolg ist.

Therapieleiterin Irene Mönter hat ein großes qualifiziertes Team, das ein brei­tes Spektrum an Anwendungen bieten kann.  

 

In der Ergotherapie etwa können Patientinnen und Patienten das Greifen und Tragen in einem Armlabor mittels Robotiktraining lernen. Neben dem motorischen Üben steht alltagspraktisches Training stets im Fokus. In einem Trainingsapartment können Patientinnen und Patienten Haushaltsarbeiten testen.

Eine Besonderheit ist auch der großzügige Schwimmbadbereich mit einem Bewegungs-und einem Schwimmbecken. Mitarbeitende können ihn ebenfalls nutzen. In der Lehrküche üben Patientinnen und Pa­tienten alle Handhabungen beim Ko­chen. Gleichzeitig lernen sie, wie sie ihren Lebensstil künftig gesünder ge­stalten können.  

 

Welche Therapien Patientinnen und Patienten erhalten und in welchem Maß, ist abhängig von ihrer Schädigung, aber auch von den Rehabilitationszie­len. Die sind stets individuell, schon bei der Aufnahmeuntersuchung werden sie erörtert und in einem therapeutischen Gespräch konkretisiert. Der Therapie­plan wird während der Rehabilitation laufend angepasst

 

Das Kümmern geht weiter

Die stationäre Rehabilitation endet mit der Entlassung. Doch auch über die häusliche Nachsorge seiner Patienten macht sich das Klinikteam Gedanken. Niedergelassene Therapeutinnen und Therapeuten erhalten zur Fortführung der Behandlung einen Bericht.

Sie können uns auch jederzeit anrufen.
Dr. Michael Annas

Jüngeren Patientinnen und Patienten, bei denen die Rückkehr ins Arbeitsleben im Fokus steht, bietet die Klinik ein beruflich orientiertes Screening an. Im Workpark können sie therapeutisch begleitet verschiedene Tätigkeiten tes­ten. In der anschließenden beruflichen Beratung erörtern Patienten und Klinik­team mögliche Perspektiven.

 

Insbesondere in den ländlich ge­prägten Gebieten Niedersachsens und des Münsterlandes ist Mobilität ein ho­hes Gut. Schon in der Klinik haben die Patientinnen und Patienten die Möglich­keit, nach vorheriger Testung eine Pro­befahrstunde in einer spezialisierten Fahrschule zu absolvieren.

 

 

Aphasiker-Zentrum vor Ort

Eine weitere Besonderheit ist das Apha­siker-Zentrum Weser-Ems. Betroffene mit Sprachstörungen erhalten hier über den Klinikaufenthalt hinaus Hilfe. Das Zentrum ist eng verbunden mit der Kli­nik, Dr. Annas ist Vorsitzender des Ver­eins. Die Mitarbeiterinnen besuchen die Patientinnen und Patienten bereits wäh­rend des stationären Aufenthaltes und bieten ihre Hilfe an.  Und mit der Mediclin-Therapie-App können Patientinnen und Patienten nicht nur während des stationären Aufenthaltes ihr individuelles Trainingsprogramm absolvieren. Nach ihrer Entlassung können sie die App für die Nachsorgeprogramme der Rentenversicherung nutzen.

 

 

Schlaganfall-Hilfe für Sie unterwegs

„Welche Rehabilitationsklinik können Sie uns empfehlen?“ So lautet eine der häufigsten Fragen, die unseren Kolleginnen im Service- und Beratungszentrum gestellt wird. Als unabhängige, gemeinnützige Stiftung sind wir zur Neutralität verpflichtet und sprechen keine Empfehlungen aus. Jedoch erreichen uns aus unserem großen Selbsthilfe-Netzwerk viele Erfahrungsberichte von Patienten. Diesen Berichten gehen wir nach und besuchen Kliniken, in denen sich Mitglieder der Selbsthilfegruppen gut behandelt fühlten.

Die unabhängigen Berichte unserer Besuche können Sie regelmäßig in unserem Gesundheitsmagazin Thala und hier auf www.schlaganfall-hilfe.de lesen.