Der Knall im Kopf

Kurz nach der Geburt des eigenen Kindes einen Schlaganfall erleiden? Was wie die Handlung eines schlechten Horrorfilms klingt, hat Denise K. selbst erlebt. Doch die junge Mutter aus Körner kämpfte sich zurück ins Leben.

Zwei Monate nach der Geburt ihres Sohnes ereignet sich der Moment, den Denise K. „wie einen Knall im Kopf“ beschreibt. Plötzlich kann sie ihren linken Arm nicht mehr steuern, ihr ist übel und sie hat extreme Kopfschmerzen. K. kommt in die Notaufnahme einer Klinik. Doch dort wird zunächst keine Ursache für ihre Beschwerden festgestellt, stattdessen soll sie zur Überwachung bleiben. Wertvolle Zeit verstreicht, bis am nächsten Morgen die Schock-Diagnose folgt: Schlaganfall – ausgelöst durch ein geplatztes Aneurysma. Es folgt eine schwere Schädel-Operation, die Intensivstation und drei Wochen im Koma.

 

Als Denise K. erwacht, kann sie zunächst gar nicht realisieren, was ihr da passiert ist. Sie stürzt in eine depressive Phase. Es ist die Frührehabilitation mit einem Mix aus Physio-, Musik- und Klangtherapie, die sie wieder aufbaut und ihr hilft, sich von der Depression zu befreien. Beim anschließenden Aufenthalt in einer Reha-Klinik packt K. dann der Ehrgeiz. „Das bin nicht ich“, denkt sie beim Anblick von sich selbst im Rollstuhl. Intensiv trainiert sie für ihr großes Ziel – wieder laufen können. Ihr persönliches Motto: „Der Wille ist der Weg.“

 

Und der Kampf zahlt sich aus: Mittlerweile kann Denise K. kürzere Strecken sogar ganz ohne Gehstock bewältigen. Und sie kämpft erfolgreich weiter für ein selbstbestimmtes Leben mit ihrem Sohn.

 

Irgendwann hatte ich es satt, immer um Hilfe fragen zu müssen.
Denise

Sie schafft sich ein kleines Auto an, dass sie speziell für ihre Behinderung umbauen lässt. Mit einer Fahrschule trainiert sie für die Rückkehr in den Straßenverkehr. Am Ende absolviert K. sogar eine erneute Führerscheinprüfung. Ein langer Weg bis zur Rückkehr hinters Steuer – aber mit Erfolg gekrönt.

 

Doch eine Sache treibt Denise K. um. Weil sie ihrem Beruf nicht mehr nachgehen kann, fragt sie sich: „Wie kann ich mich trotzdem nützlich machen?“ Sie entscheidet sich für die Gründung einer Selbsthilfegruppe.

 

Denise mit ihrer Selbsthilfegruppe

Das ist ein ganzes Stück Arbeit: K. arbeitet sich in die notwendigen Gründungsformalitäten ein und macht Werbung mit Handzetteln und Aushängen in therapeutischen Praxen. Aber die Mühe lohnt sich: Seit August 2023 treffen sich die bislang sechs Mitglieder jeden dritten Mittwoch im Monat in Körner.

 

Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Interessierte können sich dazu

  • telefonisch unter 036025 52030 oder
  • per E-Mail unter schlaganfall-selbsthilfe-nhh@web.de

an die Gruppe wenden.

 

 

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