„Ich habe ein Lieblingszitat: Der Betroffene hat den Schlag und die Angehörigen den Anfall“, erzählt Ehemann Heiko Neumann. Für ihn ist seine Frau genauso von seinem Schlaganfall betroffen wie er selbst. Der Bonner erlitt 2018 einen Schlaganfall. Während der Behandlung traten zudem zwei Hirnblutungen auf. Das behandelnde ärztliche Fachpersonal prophezeite ihm ein Leben als Pflegefall. Doch aufgeben war für Neumann keine Option: Mit hartem Training kämpfte er sich zurück.
Dabei bis heute immer an seiner Seite: Ehefrau Sabine. Sie hält ihm den Rücken frei, übernimmt die Kommunikation mit der Krankenkasse und fährt ihn, wenn nötig, zu seinen Therapie-Terminen. „Meine Frau ist wie eine persönliche Managerin für mich“, erklärt Ehemann Heiko Neumann. Sabine Neumann hält ihre Unterstützung für nichts Besonderes. Für sie ist völlig klar: „Wenn mein Mann meine Hilfe braucht, dann helfe ich.“
Und das gilt auch für das vielfältige ehrenamtliche Engagement von Heiko Neumann: Das begann, als er mit der Aufnahme kleiner Videos über seine Therapie-Erfolge startete, um seine Fortschritte für die weitentfernt lebende Verwandtschaft zu dokumentieren. In den sozialen Medien stießen die kleinen Filme bei anderen Betroffenen auf reges Interesse – der Grundstein für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten war gelegt. Heute betreibt er nicht nur seinen eigenen YouTube-Kanal, sondern ist unter anderem auch Sprecher der Bonner Selbsthilfegruppe und ausgebildeter Schlaganfall-Helfer.
„Viele dieser Dinge könnte ich nicht machen, wenn meine Frau mich nicht unterstützen würde“, ist Heiko Neumann überzeugt.
Wir sind einfach ein gutes Team.
So hilft Sabine Neumann ihrem Mann beim Dreh seiner Videos oder organisiert mit ihm einen Ausflug für die Selbsthilfegruppe. Ist er als Vortragsredner unterwegs, betreut sie den Stand mit Informationsmaterialien. Und Heiko Neumann weiß: „Viele Angehörige bezeichnen meine Frau mittlerweile als Vorbild.“