Simone Fox ist erst 30 Jahre alt, als sie ihren ersten Schlaganfall erleidet. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnt: Es werden noch vier weitere folgen. Denn bis die Ursache für ihre Schlaganfälle gefunden wird, dauert es. Lange Zeit vermuten ihre Ärztinnen und Ärzte einen erhöhten Blutdruck als Auslöser. Bis sich herausstellt: Fox hat eine sogenannte Faktor-V-Mutation Typ Leiden, die das Thrombose-Risiko stark erhöht. Immer wieder sind daher Thromben ins Gehirn gewandert und haben dort Schlaganfälle ausgelöst. Ein Unfall mit Anfang 20 und die daraus folgenden 40 Operationen haben durch den verursachten Stress diese Entwicklung zusätzlich begünstigt.
Und die Schlaganfälle blieben nicht ohne Folge: „Ich musste komplett von vorne anfangen“, berichtet Simone Fox. Sprechen, essen, laufen – alles musste die Bochumerin neu lernen. „Das war ein harter Weg“, erinnert sie sich. Denn zunächst kommt Fox mit der Situation nicht zurecht. Sie fühlt sich den Folgen des Schlaganfalls ausgeliefert, nimmt stark an Gewicht zu. Doch schließlich steht ihre Entscheidung fest: Mit ihrer aktuellen Lage möchte sie sich nicht zufriedengeben. Ihr großes Ziel: Endlich wieder Sport treiben können. „Das war vor dem Schlaganfall mein Leben“, erklärt sie.
Simone Fox beginnt zu kämpfen. Neben ihren Therapien steht dreimal die Woche Training im Fitnessstudio auf dem Programm. Mit Erfolg: Heute lebt sie trotz Pflegegrad komplett selbstständig. Mit Herzblut setzt sie sich für andere Menschen und den Tierschutz ein. Und sie findet eine neue sportliche Heimat als Para-Athletin beim Sportschießen. Hier schafft sie es bis zur Ausscheidung für den Weltcup. Sich Ziele setzen, bis an die eigenen Grenzen gehen, Erfolgserlebnisse feiern – das lässt sie für ihren Sport brennen.
Und es gibt noch einen Grund, warum Simone Fox so begeistert vom Sportschießen ist: „Diese Sportart ist mit jedem Handicap möglich“, erklärt sie. Ihr ist es deshalb ein großes Anliegen, auch anderen Menschen mit Behinderungen den Schießsport näher zu bringen. Im Westfälischen Schützenbund hat sie dazu eine eigene Trainingsgruppe für Parasportler gegründet. Außerdem ist sie mittlerweile ehrenamtliche Landesreferentin für Parasport beim Westfälischen Schützenbund und dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen. Und auch auf der führenden Messe für Rehabilitation, der Rehacare in Düsseldorf, hat sie schon Werbung für den Para-Schießsport gemacht.