Herzstück Bewegungsanalyse
adViva ist eingebunden in das Schlaganfall-Netzwerk Heidelberg. Betroffene finden direkt auf der Startseite der adViva-Website die Kontaktdaten des Schlaganfall-Teams. Sportwissenschaftler Moritz Göhring ist maßgeblicher Teil dieses Teams. Er ist zuständig für die Bewegungsanalyse und die Versorgung mit funktioneller Elektrostimulation (FES). Zunehmend mehr Betroffene, die aufgrund ihrer Halbseitenlähmung eine Fußheberschwäche haben, werden mit diesem modernen Hilfsmittel versorgt. Im Gegensatz zu klassischen Orthesen ermöglichen sie ihnen ein nahezu normales Gangbild.
Physiotherapie im Haus
Das Ganglabor von adViva bietet ihm optimale Möglichkeiten, die Videoanalyse ist zentraler Bestandteil des Prozesses. „Die Visualisierung des Gangbildes ist für die Patienten ganz wichtig“, sagt Göhring. So können sie ihr Gangbild mit und ohne FES vergleichen. Auch die Krankenkassen fordern einen solchen Wirksamkeitsnachweis, denn diese Form der Versorgung ist deutlich teurer als die klassische Orthese, verhilft aber vielen Patientinnen und Patienten wieder zu deutlich mehr Lebensqualität. Darüber hinaus hat das Unternehmen sein Angebot kürzlich um eine eigene Physiotherapie im Haus erweitert. Das bietet den Vorteil, dass Patientinnen und Patienten den Einsatz neuer Hilfsmittel gleich mit Fachleuten trainieren können.
Visionäre Partnerschaft
Noch findet das Gangtraining unter Laborbedingungen statt. In Kürze wird adViva zusätzlich über einen Außenparcours verfügen, um für die Tests möglichst alltägliche Bedingungen herzustellen. Dafür ist das Unternehmen eine visionäre Partnerschaft mit den Stadtwerken Heidelberg eingegangen, die auf dem Nachbargelände derzeit einen Wärmespeicher errichten. Das 55 Meter hohe Gebäude soll eine Aussichtsplattform mit Gastronomie erhalten. „Zusammen mit unserem Nachbarn, dem Orthopädie- und Rehatechnik-Unternehmen adViva, werden wir das Bauwerk außerdem um einen Energie- und Bewegungspark für die Besucher ergänzen“, freut sich das kommunale Energie-Unternehmen.
Arbeitsteilige Beratung
„Wir haben das Thema Bewegung einfach in unserer DNA“, erklärt Geschäftsführer Klaus Happes sein Engagement. Viele Schlaganfall-Betroffene sind darüber hinaus nicht nur in ihrer Mobilität eingeschränkt, sondern haben verschiedene Versorgungsbedarfe. Häufig hat Moritz Göhring in der Bewegungsanalyse den Erstkontakt, fungiert dann als Lotse und übergibt die Betroffenen für weitere Fragestellungen an die jeweiligen Fachleute im Team. „Es geht ja nicht, dass einer alles kann“, erklärt Klaus Happes die Arbeitsteilung. So versteht er Qualität in der Hilfsmittelversorgung nach Schlaganfall.
Die Schlaganfall-Hilfe hat ein Projekt zur Verbesserung der Hilfsmittelversorgung von Schlaganfall-Betroffenen auf den Weg gebracht. Dazu wurden Mitarbeiter von Sanitätshäusern geschult. In dieser Serie stellen wir Sanitätshäuser vor, die an der Qualifizierung teilgenommen haben.