Die Halbseitenlähmung in unterschiedlicher Ausprägung gilt als häufigste Folge eines Schlaganfalls. Diese Lähmung betrifft auch das Bein oder den Arm der betroffenen Seite, schlimmstenfalls beide Extremitäten besonders ausgeprägt. Betroffene sind in ihrer Mobilität und den Aktivitäten des täglichen Lebens stark eingeschränkt.
Wo Funktionen dauerhaft eingeschränkt sind
Wie wichtig zwei gesunde Hände im Alltag sind, merken Menschen in der Regel erst, wenn eine ausfällt. Wenn Kochen und Essen, An- und Ausziehen, Autofahren, Arbeiten und viele Dinge des täglichen Lebens nicht mehr funktionieren wie gewohnt und Betroffene auf die Hilfe anderer angewiesen sind, verstehen viele erstmals die tiefe Bedeutung des Begriffs „Behinderung". Therapeuten kümmern sich in der Rehabilitation und der häuslichen Nachsorge darum, Patienten zu helfen, die Funktionen von Arm und Hand so gut es geht wiederherzustellen. Wo Funktionen dauerhaft eingeschränkt sind, müssen Hilfsmittel fehlende Fertigkeiten kompensieren. Und wenn, wie häufig nach dem Schlaganfall, eine Spastik im Arm hinzukommt, kann auch eine ergänzende medikamentöse Therapie unterstützen. Betroffene müssen lernen, dass ein scheinbar einfacher Vorgang wie der Griff nach dem Wasserglas bei genauer Betrachtung ein hochkomplexer Vorgang ist. Das Greifen neu zu begreifen ist für viele eine riesige Herausforderung und ein langwieriger Prozess.
Zwei Entwicklungen der letzten Jahre können Betroffenen Mut machen
- Früher funktionierte die neurologische Rehabilitation oft nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum", weil es kaum gesicherte Erkenntnisse über die Wirkung einzelner Methoden gab. Heute haben Neurologen in manchen Bereichen Schwierigkeiten, aus der Vielzahl der Studien den „Stein der Weisen" herauszusuchen.
- Und zweitens: Der rasante technische Fortschritt macht auch vor der Rehabilitation nicht halt. Immer mehr Trainingsgeräte kommen auf den Markt, die robotikgestützt die Rehabilitation verbessern sollen. Intelligente Systeme erkennen, was der Patient zu leisten imstande ist. Sie unterstützen Bewegung, wo der Patient allein noch überfordert ist, aber belasten ihn dort, wo er schon ansatzweise Funktionen zeigt. Denn motorisches Lernen geschieht nicht von allein, es ist harte Arbeit des Patienten.