Spastische Bewegungsstörung

Die Spastik ist eine häufige Folge des Schlaganfalls. Doch noch immer sind viele Betroffene nicht gut versorgt. Dabei gäbe es für sie wirksame Behandlungsmöglichkeiten.

Spastik als Folge eines Schlaganfalls

Rund 250.000 Menschen in Deutschland leiden unter einer spastischen Bewegungsstörung. Das sind mehr Betroffene, als die Landeshauptstädte Kiel, Magdeburg oder Erfurt Einwohner zählen. Der Begriff Spastik ist abgeleitet aus dem Griechischen (Spasmus = Krampf) und meint eine erhöhte Eigenspannung der Muskulatur. Sie entsteht durch eine Schädigung des Gehirns. Die häufigste Ursache für eine Spastik ist der Schlaganfall.

 

Bei der Spastik entwickelt sich aus einer schlaffen Muskellähmung über einen längeren Zeitraum, oft über Monate, eine überhöhte Muskelspannung, die die Betroffenen nicht kontrollieren können. Die Verkrampfung unterliegt Schwankungen, wird durch Gefühlsregungen oder Berührungen verstärkt oder beruhigt. Viele Patientinnen und Patienten klagen über Schmerzen, die bei schweren Spastiken sehr stark sein können.

 

Unzureichende Versorgung bei spastischen Bewegungsstörung

Erhebungen zeigen, dass viele Patientinnen und Patienten mit einer spastischen Bewegungsstörung unzureichend versorgt sind. Sie erhalten keine Therapieverordnungen, weil die Erfolge ausbleiben, und keine medikamentöse Therapie. Dabei gäbe es für sie möglicherweise wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Doch wenn die Spastik entsteht, sind die meisten Betroffenen längst aus der spezialisierten neurologischen Versorgung heraus.

 

Nicht behandelte Spastiken können zu weiteren Störungen führen

Wird eine Spastik nicht wirksam behandelt, führt sie über längere Zeit zu weiteren Schädigungen, die den Körper zusätzlich behindern. Muskeln verkürzen sich und schränken die Beweglichkeit ein, Gelenke geraten zunehmend in eine Fehlstellung. Menschen mit einer spastischen Bewegungsstörung leiden oft unter vielfältigen Einschränkungen im Alltag. Das selbstständige Ankleiden, Kochen und Essen, die Körperhygiene und das Gehen fallen vielen schwer. Sie sind auf Unterstützung und Hilfsmittel angewiesen.

 

Therapiemöglichkeiten für spastischen Bewegungsstörungen

Es gibt unterschiedliche Formen der Spastik und verschiedene Therapiemöglichkeiten. Häufig lassen sich durch eine Kombination aus Physio- oder Ergotherapie mit einer medikamentösen Therapie gute Erfolge erzielen. Seit einigen Jahren wird Botulinumtoxin in der Behandlung der spastischen Bewegungsstörungen sehr erfolgreich eingesetzt. In der passenden Dosis wird das Nervengift zu einem wirksamen und hilfreichen Medikament.

 

In unserem Themenschwerpunkt wollen wir Ihnen Tipps geben, die Ihnen oder Ihren Angehörigen in der Behandlung einer spastischen Bewegungsstörung hilfreich sein können. Und wir möchten aufzeigen, wie eine optimale Versorgung aussehen kann.