Sommer, Sonne, Stand, Meer. Urlaub! Ibiza! Was als fröhliche Reise mit Freundinnen beginnt, endet für Mirjam in einer Katastrophe. Sie fühlt sich plötzlich nicht gut, spricht nicht mehr deutlich, der Körper fühlt sich komisch an. Freundinnen bringen die damals 34-Jährige ins Krankenhaus. Die erste Reaktion des Notarztes: „Wie viel hat sie getrunken? Was hat sie sonst noch für Substanzen genommen?“ Gar nichts, versichern die Freundinnen. Eine Freundin erwähnt: Das ist ein Schlaganfall, die Symptome sind wie bei meinem Opa. Der Arzt erwidert: Nein, nein sie ist dafür viel zu jung. Mirjam wird auf dem Flur liegen gelassen, um ihren Rausch auszuschlafen. Es wird kein Drogentest gemacht. In der Nacht verschlechtert sich der Zustand dramatisch, aber erst am nächsten Tag werden erste Untersuchungen gemacht. Mirjam fällt ins Koma. Als die Diagnose Schlaganfall feststeht, ist es für Mirjam bereits zu spät. Drei Wochen liegt die Flugbegleiterin im Koma, ehe sie wieder nach Deutschland transportiert werden kann. Als sie aufwacht, kann sie nichts mehr. Nicht schlucken, nicht sprechen, nicht bewegen.
„Ich dachte: Jetzt ist alles vorbei“, sagt sie. Doch sie kämpft um jeden kleinen Erfolg: das Atmen ohne Maschine, den ersten Schluck, das erste Heben des Arms, den ersten Schritt, das erste Wort. Lange Strecken zu laufen, macht sie immer noch müde, längere Unterhaltungen strengen sie immer noch an. Manchmal will das richtige Wort einfach immer noch nicht aus dem Mund kommen. Aber es geht alles wieder: essen, laufen, sprechen. Alleine wohnen und zusammen mit anderen verreisen.
„Ich setze bei der Kampagne der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ein Zeichen, um anderen Mut zu machen, nie aufzugeben. Egal, wie aussichtlos die Situation erscheint: Wenn man hart an sich arbeitet, sind immer noch Fortschritte möglich.“