Was ist Neuropsychatrie?
Die Neuropsychiatrie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit psychischen Störungen befasst, die durch Erkrankungen des Nervensystems wie zum Beispiel den Schlaganfall verursacht werden. Vereinfacht ausgedrückt, bedeutet dies, dass sich Neuropsychiaterinnen und Neuropsychiater mit Krankheiten und Störungen befassen, die das Denken, Fühlen und Verhalten eines Menschen beeinflussen. Andersherum können neuropsychiatrische Erkrankungen aber auch als Reaktion auf zum Beispiel körperliche Einschränkungen nach dem Schlaganfall entstehen.
Neuropsychatrische Kliniken
Ein Schlaganfall hinterlässt sehr häufig auch unsichtbare neuropsychiatrische Folgen. Um den Betroffenen zu helfen, gibt es spezialisierte Kliniken, die sowohl ambulante als auch stationäre Behandlungen anbieten. Einige Einrichtungen verfügen zudem über sogenannte geschützte Stationen. Sie können auch Patientinnen und Patienten aufnehmen, die so schwere Einschränkungen aufweisen, dass eine Eigen- oder Fremdgefährdung besteht. Für die Unterbringung ist in der Regel ein richterlicher Beschluss erforderlich, da es sich um eine freiheitsentziehende Maßnahme handelt. In den Kliniken kümmert sich ein multiprofessionelles Team, unter anderem bestehend aus Neurologen, Neuropsychologen, Psychiaterinnen und Psychotherapeutinnen sowie Pflegekräften, um die Patientinnen und Patienten.
Individuelle Behandlung
Neuropsychiatrische Erkrankungen können viele Ursachen haben. Um ihnen auf die Spur zu kommen, können die Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken auf modernste Geräte zurückgreifen. Bildgebende Verfahren wie MRT und CT werden beispielsweise häufig eingesetzt, um Veränderungen im Gehirn zu erkennen. Um körperliche Ursachen für psychische Störungen zu erkennen oder auszuschließen, werden neuropsychologische Tests und Laboruntersuchungen gemacht. Auch psychiatrische Beurteilungen werden durchgeführt, um psychische Gesundheitsprobleme zu erkennen und zu bewerten. Die anschließende Behandlung orientiert sich immer am individuellen Defizit der betroffenen Person. Neben medikamentöser Behandlung setzen viele Kliniken auf Einzelgespräche und Gruppentherapien, auf kreative Therapien wie Kunst-, Musik- und Maltherapie, aber auch störungsspezifische Ergo-und Physiotherapie sowie Logopädie werden angeboten.