Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember verrät daher Nadine Hunting, Präventionsexpertin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, wie Sie trotz Einschränkungen körperlich aktiv bleiben können.
Warum ist Bewegung auch nach dem Schlaganfall wichtig?
Körperliche Aktivität hat viele gesundheitliche Vorteile – auch für Schlaganfall-Betroffene. Zum einen kann sie dank der Lernfähigkeit des Gehirns (Neuroplastizität) die neurologischen Folgen des Schlaganfalls mildern. So lässt sich der Alltag wieder leichter bewältigen und die Lebensqualität steigt. Zum anderen ist Sport ein wichtiger Faktor, um einen weiteren Schlaganfall zu verhindern. Beispielsweise reguliert er den Zuckerstoffwechsel und die Blutfettwerte, sorgt für eine größere Elastizität der Gefäße und ist ein natürlicher Blutdruck-Senker.
Worauf gilt es bei körperlicher Aktivität nach dem Schlaganfall zu achten?
Obwohl regelmäßige Bewegung nach einem Schlaganfall empfohlen wird, gibt es keine allgemeingültige Empfehlung, welchen und wie viel Sport Betroffene treiben dürfen.
Besprechen Sie Umfang, Intensität und Belastung der körperlichen Aktivität daher unbedingt vorab mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt.
Behinderungen können die Bewegungsfähigkeit einschränken – wie lässt sich trotzdem Sport treiben?
Nach einem Schlaganfall bieten spezielle Rehasport-Gruppen einen idealen (Wieder-) Einstieg in den Sport. In einer Gruppe mit Gleichbetroffenen können Sie Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer stärken. Die Übungsleitung ist entsprechend geschult und kann das Training auf Ihre individuellen Einschränkungen anpassen. Eine geeignete Rehasport-Gruppe finden Sie zum Beispiel über den Deutschen Behindertensportverband e.V. oder den Kreis- bzw. Stadtsportbund in Ihrer Nähe. Wird Ihnen der Rehasport ärztlich verordnet, übernimmt Ihre Krankenkasse die Kosten.
Und was kommt nach dem Rehasport?
Grundsätzlich gibt es – natürlich immer abhängig von Ihrer individuellen Leistungsfähigkeit – verschiedene Möglichkeiten: Zum Beispiel spezielle Angebote im Freizeit- und Breitensport für Menschen mit Einschränkungen oder chronischen Krankheiten. Auch hier sind die Kreis- und Stadtsportbünde, der jeweilige Landessportbund, der Deutsche Behindertensportverband oder der Deutsche Rollstuhl-Sportverband gute Ansprechpartner. Eine Alternative sind Präventionskurse – sie werden von den Krankenkassen, aber auch von Sportvereinen, Volkskochschulen oder Fitnessstudios angeboten. Gut zu wissen: Es gibt Hilfsmittel für Menschen mit Behinderungen, die die Soziale Teilhabe am Leben unterstützen – dazu zählt auch Sport. Eine Beratung zu den unterschiedlichen Hilfsmitteln erhalten Sie im Sanitätshaus.
Alltagsaktivitäten können Ihr Sportprogramm sinnvoll ergänzen. Ermitteln Sie Ihre persönliche Bewegungsbilanz mit unserem Bewegungsrechner.
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