Selbsthilfegruppen: So bekommen Sie Hilfe

So können sich Selbsthilfegruppen Unterstützung holen

Selbsthilfegruppen sind ein wichtiger Bestandteil der Schlaganfall-Nachsorge. Daher gibt es für sie vielfältige Unterstützungsangebote – sowohl bei Neugründungen als auch für bestehende Gruppen. Aktuell kann beispielsweise die Pauschalförderung beantragt werden.

In einer Selbsthilfegruppe unterstützen sich Gleichbetroffene gegenseitig. Im Gespräch können gemeinsam Lösungsansätze zur Bewältigung von Krankheit und Krisen entwickelt werden und der Austausch von Erfahrungen ermöglicht einen Wissenszuwachs über die eigene Krankheitssituation. Die regelmäßigen Treffen in der Gruppe sorgen dafür, dass eine häufig bestehende, krankheitsbedingte soziale Isolation der Betroffenen durchbrochen und somit Lebensfreude und Motivation wieder hergestellt werden. 

 

Doch eine Selbsthilfegruppe erfordert Engagement, zum Beispiel für die Organisation der Gruppentreffen, und kostet Geld. So müssen beispielsweise Raummiete, Honorare für Referierende oder Infomaterialien finanziert werden. Unterstützung gibt es unter anderem von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und den gesetzlichen Krankenkassen.

Tipps zur Gründung einer Selbsthilfegruppe 

Es gibt rund 340 Schlaganfall-Selbsthilfegruppen in Deutschland – und doch fehlt in einigen Regionen das Angebot. Doch Betroffene und Angehörige können auch selbst aktiv werden und eine Gruppe gründen. Die Schlaganfall-Hilfe unterstützt gerne mit Ideen, Tipps und konkreten Hilfestellungen. Unter anderem hat sie zehn wichtige Tipps zur Gruppengründung  zusammengestellt. Außerdem veranstaltet die Stiftung am Mittwoch, den 12. Februar 2025, eine Online-Informationsveranstaltung zur Selbsthilfegruppen-Gründung.

Unterstützungsangebote der Schlaganfall-Hilfe

Auch bestehenden Schlaganfall-Selbsthilfegruppen bietet die Schlaganfall-Hilfe Unterstützung. Über ihren Förderfonds können Gruppen Fördermittel für ihr Projekt beantragen. Mehrmals im Jahr bietet die Stiftung Seminare für die Gruppenleitungen an und hält mit einem Info-Brief die Gruppen zum Thema Schlaganfall und Selbsthilfe auf dem Laufenden. Außerdem stellt sie Informationsmaterialien für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung. Ihre Mitarbeitenden haben zudem immer ein offenes Ohr und helfen, die Herausforderungen in der ehrenamtlichen Arbeit zu meistern.

Selbsthilfegruppen: Pauschale Förderungen beantragen

Um gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen finanziell unter die Arme zu greifen, gibt es die kassenübergreifende Pauschalförderung. Sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen ausgeschüttet. Die Pauschalförderung soll die grundsätzliche Finanzierung der Selbsthilfegruppen sicherstellen. Bezuschusst werden zum Beispiel Raumkosten, Kosten für Telefon und Internet, aber auch Ausgaben für z.B. eine Mitgliederzeitschrift oder einen Newsletter. Um die Pauschalförderung zu erhalten, reicht ein Antrag. In den meisten Bundesländern muss er bis Ende Februar oder März gestellt werden. Ob Ausgaben anerkannt und gefördert werden, entscheiden die Krankenkassen. Denn eine „Förderpflicht“ gibt es nicht.

Projektzuschuss für Selbsthilfegruppen 

Zusätzlich zu der Pauschalförderung können Selbsthilfegruppen auch ganzjährig Förderungen für einzelne Projekte beantragen. Mit der Projektförderung lassen sich zeitlich begrenzte Vorhaben, wie Seminare oder Veranstaltungen finanzieren. Um diese Förderung zu erhalten, müssen unter anderem Informationen über die Zielsetzung, den Aufbau und die Laufzeit des Projekts eingereicht werden. Für alle bewilligten Förderungen müssen später Ausgabebelege eingereicht werden.
 

Informationen und Antragsformulare

Allgemeine Informationen zur Antragstellung in den jeweiligen Bundesländern finden Sie beim Verband der Ersatzkassen.

 

Pauschalförderungs-Anträge nach Bundesland:

Welche Finanzierungsmöglichkeiten für Selbsthilfegruppen es sonst noch gibt, haben wir Ihnen an dieser Stelle zusammengestellt.