Was bedeutet Bluthochdruck?
Der Druck des Blutes gegen die Wände der Blutgefäße wird als Blutdruck bezeichnet. Ist dieser dauerhaft erhöht, spricht man von Bluthochdruck (arterielle Hypertonie). Unbehandelt kann Bluthochdruck ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. So ist er der Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall.
Wenn die Blutdruckwerte beim Arztbesuch erhöht sind
Um Bluthochdruck zu entdecken, hilft nur regelmäßiges Messen. Damit die Messergebnisse nicht durch die Weißkittelhypertonie verfälscht werden, sollten Sie regelmäßig auch zu Hause messen.
Bei der sogenannten Weißkittelhypertonie ist der Blutdruck nur erhöht, wenn er in der Arztpraxis gemessen wird.
Tipps zum richtigen Blutdruckmessen
Die Deutsche Hochdruckliga e. V. hat dazu hilfreiche Tipps zusammengestellt. So startet die korrekte Messung schon mit der richtigen Vorbereitung:
- Ungefähr eine halbe Stunde vor der Messung sollten Sie anfangen, Anstrengung zu vermeiden.
- Auf Rauchen, Kaffee trinken, Essen oder Sport verzichten Sie jetzt besser.
- Fünf Minuten vorher ist dann hinsetzen und entspannen angesagt.
- Auch Aktivitäten wie Fernsehen oder Telefonieren sind nun tabu.
Wichtig ist die korrekte Armhaltung
Auch während der Messung verzichten Sie besser auf Aktivitäten. Stattdessen sollten Sie auf ein ruhiges Umfeld und eine angenehme Temperatur achten. Setzen Sie sich so hin, dass Ihre Füße flach auf dem Boden stehen und Sie sich bequem anlehnen können.
Verwenden Sie ein Blutdruckmessgerät, dass am Oberarm misst, muss der Arm unbekleidet sein und sollte auf einem Tisch liegen. Die Manschette muss Ihnen passen. Legen Sie sie so an, dass sie auf Herzhöhe sitzt. Das ist ca. zwei bis drei Zentimeter über der Ellenbeuge.
Alternativ können Sie aber auch mit einem Gerät fürs Handgelenk Ihren Blutdruck messen. Achten Sie dabei unbedingt darauf, Ihr Handgelenk während der Messung auf Herzhöhe zu halten – nur so erhalten Sie zuverlässige Werte.
Tipp
Patientinnen und Patienten mit Hemiparese (Halbseitenlähmung) messen ihren Blutdruck am besten an ihrem gesunden Arm. Am einfachsten gelingt das mit der Unterstützung einer zweiten Person.
Das passende Messgerät
Bei der Auswahl Ihres Geräts sollten Sie beachten, dass Blutdruck-Messgeräte zwar als Medizinprodukt gelten, ihre Messgenauigkeit jedoch nach Meinung der Deutschen Hochdruckliga nicht immer ausreichend ist. Sie hat daher ein eigenes Prüfsiegel entwickelt, mit dem sie geeignete Geräte auszeichnet. Wenn bei Ihnen Gefäßverhärtungen diagnostiziert wurden, sollten Sie zudem mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen, welcher Gerätetyp (Oberarm oder Handgelenk) für Sie geeignet ist.
Tipp
Patientinnen und Patienten mit ärztlich-diagnostiziertem Bluthochdruck können von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ein Blutdruck-Messgerät verordnet bekommen. Dann übernimmt die Krankenkasse bis zu einer gewissen Höhe die Kosten für das Gerät. Ist das ausgewählte Messgerät jedoch teurer, müssen Patientinnen und Patienten die Differenz selbst zahlen.
Wie oft sollte der Blutdruck gemessen werden?
Empfohlen wird, einmal im Monat sieben Tage hintereinander den Blutdruck zu messen. Messen sollten Sie dabei zweimal täglich: Einmal am Morgen und einmal am Abend. Das macht Ihre Werte vergleichbar.
Wenn Sie blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, achten Sie darauf, die Messung vor der Medikamenten-Einnahme durchzuführen. Am besten ist es, wenn Sie immer zwei Messungen durchführen. Dazwischen sollte aber mindestens eine Minute Pause liegen. Notieren Sie sich die gesamte Woche lang morgens und abends die Ergebnisse aus beiden Messungen. Die so ermittelten Blutdruckwerte können Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen.
Unentdeckter Bluthochdruck
Bluthochdruck verursacht meistens keine Beschwerden. Nur selten treten unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen oder Schwindel auf. Eine aktuelle Studie geht davon aus , dass 30 Prozent der Betroffenen in Deutschland gar nicht wissen, dass sie an Bluthochdruck leiden. Das ist gefährlich, denn es gilt: Je höher der Bluthochdruck ist und je länger er unbehandelt bleibt, desto größer wird das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.
Gesund leben hilft
Liegt der Blutdruck regelmäßig bei 140/90 mm Hg (in einer Arztpraxis gemessen) oder höher, handelt es sich um Bluthochdruck. Doch keine Sorge – niemand muss sich mit der Erkrankung abfinden. Mit einem gesunden Lebensstil lässt sich der eigene Blutdruck positiv beeinflussen. Regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung mit wenig Salz senken den Blutdruck und regulieren das Körpergewicht. Verzichten sollte man auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum.
Weiterführende Infos
Broschüre Bluthochdruck